Airbus Production Hangar of the Future

Airbus ist der weltweit größte Hersteller von zivilen Verkehrsflugzeugen. Der Standort Hamburg-Finkenwerder produziert Flugzeuge und Komponenten für alle Airbus-Flugzeugprogramme, unter anderem befinden sich hier vier Endmontagelinien der A320-Familie. Im Rahmen der strategischen Standortplanung wurde die Konzeptstudie "Airbus Production Hangar of the Future" von der Abteilung Industrial Footprint Site Hamburg mit Unterstützung der umlaut Engineering GmbH und der ProIng Produktionsberatung in der Zeit von April bis Juli 2020 erstellt.

Der Hangar of the Future (HoF) ist ein in die Zukunft gerichtetes Hangar-Konzept für den Flugzeugbau. Das entwickelte Konzept trägt sowohl den absehbaren als auch erwarteten technischen, gesellschaftlichen und umweltbedingten Trends Rechnung. Die einflussreichsten Treiber für die Konzeptentwicklung sind die Unternehmensstrategie, die digitale Transformation, neue Flugzeugprogramme und Produkte, soziale und ökonomische Veränderungen sowie der Klimawandel. Daraus leiten sich die folgenden Ziele für den Hangar of the Future ab:

• Strategiekonformität

• Prozesseffizienz und digitale Effizienz

• Flexibilität und Wandlungsfähigkeit

• Attraktivität und Mitarbeiterorientierung

• Ökologie und Nachhaltigkeit

Aufgrund seiner langen Nutzungszeit von bis zu 50 Jahren ist der HoF ein wichtiger Teil der Strategie des Airbus Standortes Hamburg, der seine Zukunft als bedeutsamer Produktionsstandort im Airbus-Werksverbund sichern und gestalten will. Insofern muss der HoF auf der einen Seite konsequent an den Produktionsstrukturen und Produktionsprozessen der Zukunft ausgerichtet sein und sowohl effiziente technische und logistische Abläufe befähigen als auch allen menschlichen Aktivitäten einen attraktiven Raum für Kreativität und souveräne Entfaltung bieten. Auf der anderen Seite wird der HoF ein wichtiges Gestaltungselement des zukünftigen Werksmasterplans, der insbesondere für die Herausforderung der geringer werdenden Platzverfügbarkeit im Werk Hamburg intelligente Raumlösungen bedarf.

Heutige Hangar sind auf ein bestimmtes Programm, auf eine bestimmte Kadenz, auf einen bestimmten Prozess hin optimiert. Ein wesentliches Element der Konzeption des HoF besteht darin, den Unwägbarkeiten und Unsicherheiten der Zukunft mit einem hohen Maß an Nutzungsneutralität in Form von Flexibilität und Wandlungsfähigkeit zu begegnen. Die zu erwartenden Umnutzungen des Hangars über seinen gesamten Lebenszyklus führen hierdurch zu deutlich geringeren Restrukturierungsaufwänden.

Der HoF zeichnet sich darüber hinaus durch konsequente ökologische Nachhaltigkeit und CO₂-Neutralität aus. Dies gilt bereits für den Bau des Gebäudes unter Verwendung wiederverwertbarer Materialien, bezieht sich auf die gesamte Lebensdauer des Hangars durch die ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energien und umfasst den Hangar-Betrieb durch vollständig emissionsfreie Prozesse.

Ein auf diese Art und Weise gestalteter Produktionshangar ist besonders zukunftsorientiert und trägt zum langfristigen Erfolg des Airbus Standortes Hamburg sowie des ganzen Unternehmens bei.

Im Rahmen der Konzeptstudie wurden folgende Leistungen durch ProIng erbracht:

• Definition der Ziele des Hangar of the Future

• Identifikation von Trends in der Luftfahrtindustrie, im Industriebau sowie in der Herstellung von XXL-Produkten

• Entwicklung einer Hangar-Morphologie durch Identifizierung der wesentlichen Hangar-Merkmale sowie zugehöriger optimaler Merkmalsausprägungen

• Durchführung von Experteninterviews, sowohl mit Airbus-internen Spezialisten als auch mit externen Unternehmen, zur Identifikation innovativer und zukunftsträchtiger Gestaltungsaspekte

• Definition von Planungs- und Gestaltungsrichtlinien für den Hangar of the Future

• Entwicklung von Integrationsszenarien des Hangar of the Future in den strategischen Masterplan des Airbus Werkes Hamburg-Finkenwerder

• Entwicklung und 3D-Visualisierung von innovativen Konzeptideen

• Erstellung eines Image-Films auf Basis des erzeugten 3D-Modells mit den wesentlichen Hangar-Merkmalen

• Dokumentation der Konzeptstudie in Form einer umfangreiche Projektunterlage sowie einer Management Summary